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deconstructing male gaze

“Deconstructing Male Gaze!” war eine feministisch und kollektiv geschaffene Installation von Adapter e.V., die durch interaktive Formate in einem ergebnisoffenen Prozess über einen Zeitraum von fünf Monaten vor dem StadtPalais – Museum für Stuttgart im Rahmen des „FemPalais – Festival der Frauen*“ in Kooperation mit dem Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum der Abteilung für Kulturförderung des Kulturamts der Stadt Stuttgart 2023 umgesetzt wurde.
2024 führen wir das Thema in einer Workshopreihe in der 1A Lage weiter.
Im Mittelpunkt der Installation steht die Auseinandersetzung der Theorie „Male Gaze“ (dt. betrachtender Mann), welche die Filmkritikerin Laura Mulvey in den 70er Jahren entwickelt hat. Darin kritisiert sie, dass Spielfilme als Abbild unserer patriarchalen Gesellschaft der Frau die Rolle eines Objekts zuschreiben. Das heißt: Frauen werden nicht als eigenständige, unabhängige Charaktere repräsentiert, sondern als eine Art Bild, das auf den Vorstellungen einer männlich gelesenen Person beruht, welches fortan die Erwartungshaltungen beider Geschlechter im Realen immens bestimmen. Denn der Male Gaze ist nicht nur ein Phänomen, der sich im Film wiederfindet. Er ist ein Phänomen, das sich durch nahezu alle Lebensbereiche zieht. Er hierarchisiert und kategorisiert. Auf diese Weise prägt er die Beziehungen wie sich Menschen im öffentlichen Raum begegnen, interagieren und verhalten.
Die Installation regt an sich über das klassische hierarchische Subjekt-Objekt-Blicken bewusst zu werden, indem die wechselnden Spiegelungen im Stadtraum Stuttgarts einen ständig selbst hinterfragen: Bin ich nun Subjekt oder Objekt ? Das eigene Blicken auf die Mitmenschen prägt das Verhalten aller und kann ein solidarisches Miteinander fördern, indem man sich die Hierarchien bewusst wird.

Kommende Termine - 2024

Anmeldung zum Workshop

Vergangene Termine - 2023

Die Installation

Wie blicken wir einander an und welche Erfahrungen prägen die Art und Weise, wie wir blicken? Wie tragen Blicke, zufällig oder gelenkt, zu einer Kategorisierung in Subjekt und Objekt bei? Woher rührt diese hierarchisierende Wirkung unserer Blicke? Wie können wir diese hinterfragen und überwinden? All diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Deconstructing Male Gaze!“. Die Ausstellung ist konzipiert als eine queer-feministische Auseinandersetzung mit hierarchischen Subjekt-Objekt-Beziehungen im Stadtraum von Stuttgart. Sie soll Besucher*innen und Passant*innen über verschiedene öffentliche und halb-öffentliche Formate dazu anregen, die Subjekt-Objekt-Beziehung im öffentlichen Raum zu hinterfragen, zu entlarven und konstruktiv zu dekonstruieren.

Male Gaze – Was ist das?

Die Filmkritikerin Laura Mulvey entwickelte in den 70er Jahren die Theorie des „Male Gaze“ (dt. betrachtender Mann). Darin kritisiert sie, dass Spielfilme als Abbild unserer patriarchalen Gesellschaft der Frau die Rolle eines Objekts zuschreiben. Das heißt: Frauen werden nicht als eigenständige, unabhängige Charaktere repräsentiert, sondern als eine Art Bild, das auf den Vorstellungen einer männlich gelesenen Person beruht. Dadurch ist es weiblichen Betrachtenden unmöglich, sich mit der Handlung zu identifizieren. Der Male Gaze ist jedoch nicht nur ein Phänomen, das sich im Film oder in anderen Künsten wiederfindet. Er ist ein Phänomen, das sich durch nahezu all unsere Lebensbereiche zieht. Er hierarchisiert und kategorisiert – auch unabhängig des Geschlechts. Auf diese Weise prägt er unsere Beziehungen zu Menschen, denen wir im öffentlichen Raum begegnen – sei es auch nur für einen kurzen Moment.

Workshops

Begleitet wurde die Installation durch zwei Workshops, für eine aktive Auseinandersetzung mit der Thematik. In einem ersten Workshop „How to deconstruct the male gaze. Öffentlichen Raum queer und feministisch (wieder)aneignen“ wurden feministische, queere sowie Stadt-Initiativen und Interessierte zur gemeinsamen Reflexion in in einem vertrauensvollen Raum eingeladen, um sich austauschen und diskutieren zu können. Der zweite Workshop „Deconstructing male gaze! Open space.“ wurde dagegen eher die Öffentlich angesprochen, um allen Neugierigen und Passant*innen einen spontanen Einblick sowie die Möglichkeit zu geben die Ausstellung im Austausch mit anderen kennenzulernen und  den eigenen Blick zu hinterfragen.

FemPalais – Festival der Frauen*

Das Projekt entstand anlässlich eines Beitrags für das “FemPalais – Festival der Frauen*“, eine Veranstaltung des StadtPalais – Museum für Stuttgart, das vom 04.03.2023. bis 10.09.2023 statt fand.

Mit einem multiperspektivischen und intersektionalen Ansatz machte das Festival Frauen* sichtbar, welche die Geschichte der Stadt Stuttgart und über den Kessel hinaus in der Vergangenheit geprägt haben und die Stadt Stuttgart in Gegenwart und Zukunft mitgestalten. Inhaltlich waren alle Ausstellungen, Veranstaltungen und Formate ausschließlich Stuttgarter Frauen* gewidmet und wurden von Frauen* geleitet, geplant und umgesetzt.